Die Farben sind tiefer. Die Luft strömt mit mehr als nur Sauerstoff in die Lungen.
Nadelbäume – still, uralt, weise – sprechen nicht, aber sie erzählen.
Von Anpassung, Widerstandskraft, vom Zuhören. Und du, mitten unter ihnen, spürst, dass du Teil von etwas Größerem bist.
Am Morgen zu gehen ist ein Ritual.
Es ist Training für den Körper – und Öffnung für das Herz.
Es ist eine Schule des Hörens, des Beobachtens.
Es bedeutet, den Tag nicht zu jagen, sondern ihn bewusst zu empfangen.
Deshalb ist Das Erwachen des Waldes keine gewöhnliche Wanderung.
Es ist eine transformierende Erfahrung.
Eine Rückkehr zum langsamen Schritt, zum tiefen Atem, zum echten Kontakt.
Einer dieser Momente, die man nicht erklären kann.
Man muss sie leben. Und dann mitnehmen – ins Innere.
Wir erleben ihn jeden Dienstag.
Und jedes Mal ist er anders. Aber immer kraftvoll.
Früh geht’s los – um 6:00 Uhr. Wenn der Himmel noch zögert und die Gipfel sich noch nicht zeigen wollen.
Der MONROC Bus steht schon bereit – leise, wie jemand, der weiß, dass Wunder Respekt verdienen.
Acht Plätze. Nur die Richtigen.
Nach zwanzig Minuten durch sanfte Kurven erreichen wir das Val di Rabbi.
Die Bustür geht auf – und sofort trifft uns die frische Morgenluft: lebendig, harzig, still.
Attilio wartet auf uns.
Ein echter Bergführer, ein Mann des Waldes, lebendiges Gedächtnis dieses Tals.
Er ist nicht nur Begleiter – er ist Erzähler.
Mit jedem Schritt schenkt er uns Geschichten von Lärchen und Fichten, zeigt uns die Flechten, die mit der Höhe wechseln, lässt uns das Rascheln der Birke vom Zirbenbaum unterscheiden.
Zwischen diesen Bäumen ist auch ARBOREA entstanden, unser Wellness-Konzept, inspiriert von der stillen Intelligenz der Bäume, ihrer Fähigkeit sich anzupassen, zu atmen, zu hören.
Wir folgen dem Pfad entlang des Rabbies-Bachs, während das Licht durch die Nadeln fällt.
Es ist ein langsamer, bewusster Weg.
Man spürt, wie der Körper mit dem Wald erwacht.
Man spürt, wie sich der Rhythmus ändert.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir die Malga Stablasolo.
Dort erwartet uns Loris, der Senn, mit einem echten alpinen Frühstück: frisches Joghurt mit Beeren, rustikales Brot, Almbutter und noch warme Kuchen.
Und dann geht es weiter. Ein kurzer Anstieg – und das Finale: die Wasserfälle von Saent.
Das Morgenlicht trifft das Wasser perfekt.
Tanzende Tropfen, goldene Strahlen – und wenn du Glück hast, sogar ein Regenbogen.
Am Ende dieses Weges bist du nicht einfach nur gewandert.
Du hast gesehen, gefühlt, geatmet, gelernt.
Du hast einen anderen Morgen erlebt. Einen, der bleibt.